Zur Erinnerung an die Schriftstellerin Irmtraud Morgner in ihrer Heimatstadt Chemnitz habe ich das Kunstwerk Irmtraud Morgner Lesen die auf spielerische Weise ihr Werk und ihre Ideen interpretiert und den Betrachter dazu anregt, mehr über die Autorin und ihr Werk zu erfahren.
Für Irmtraud Morgner Lesen, habe ich mit diversen Mitwirkenden zusammengearbeitet, um verschiedene Elemente, Szenen und Bilder aus Irmtraud Morgners literarischen Werken neu zu erfinden, neu zu kombinieren und neu zu erschaffen. Ihre zentralen Themen (z.B. utopische Ideale, die Frauenbewegung, die kulturelle und politische Situation in Ostdeutschland) wurden in den konzeptionellen Prozess einbezogen und zu Szenen für die Kamera umgesetzt.
Das Denkmal, das nun dauerhaft in der Stadtbibliothek Chemnitz zu sehen ist, besteht aus drei Elementen: 'Lesen', 'Nachlesen' und 'Vorlesen'.
Der Bereich 'Lesen' präsentiert die inszenierten Szenen (Fotos) und fordert den Betrachter auf, sie zu 'lesen.' Eine einfache mediengestützte Navigation in der Nähe führt den Nutzer zu weiteren Informationen, die in drei Hauptbereiche unterteilt sind:
- Bildlektüre enthält einen interaktiven Bauplan des Bildes für jede der vier inszenierten Fotografien. Anhand dessen kann man herausfinden, welche Passagen in Morgners Werk von den Bildelementen zitiert werden. Außerdem gibt es Making-of-Videoclips zu den inszenierten Szenen sowie weitere Informationen (z.B. zu den Schauspielern und Drehorten).
- Eine Auswahl an biografischen Informationen und Autorenzitaten steht den Nutzern im Bereich 'Nachlesen' zur Verfügung.
- Die Rubrik 'Vorlesen' besteht aus Videoclips, in denen Mitwirkende ihre Lieblingspassagen aus Irmtraud Morgners literarischem Werk vorlesen, die ohne jegliche Interpretation oder Erklärung präsentiert werden.
Die physischen Ergebnisse dieses partizipativen Prozesses bestehen aus vier inszenierten Fotografien, die in Leuchtkästen (je 60 x 40 cm) ausgestellt sind, und einem digitalen Nachschlagewerk (mit Bildern, Texten, Videosequenzen), das sich in der Nähe befindet. Zu den immateriellen Ergebnissen gehören viele bereichernde Gespräche und eine Einführung in das Werk einer wichtigen Autorin.
Radiobeitrag von Grit Krause, MDR Figaro:
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Für die inszenierten Szenen habe ich mit Thilo Fröbel (Kamera) und Robert Thiele (Video, Assistenz) zusammengearbeitet.
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Vielen Dank an die vielen fleißigen Helferinnen und Helfer, die mich bei der konzeptionellen, logistischen und praktischen Umsetzung der Inszenierungen sowie beim Korrekturlesen und Redigieren unterstützt haben und an die Lila Villa für die Hilfe bei der Suche nach ihnen:
Karoline Bartel, Marina Berger, Emma Bulang, Tobias Bulang, Egmont Elschner, Elvira Grecki, Anna-Sophie Groth, Minna Maria Günther, Christel Hartinger, Maria Jäntsch, Ellen Kaettniß, Thomas Kehl, Beate Kunath, Franz-Christian Lorenz, Pia Lorenz, Christoph Martin, Kathinka Richter, Ulrike Richter, Axel Scheibner, Ursel Schmitz, Ingrid Schneider, Ilona Seifert, Iris Tätzel-Machute, Luise Wilsdorf, Thomas Winkler.
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Für die Nutzungsrechte ihrer Essays danke ich Geoffrey Westgate und dem POLITEIA-Projekt des Hauses der FrauenGeschichte .
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Ein Ausstellungsexemplar von Irmtraud Morgner Lesen wurde ebenfalls gezeigt, zuletzt in der Ausstellung Entdeckt! Rebellische Künstlerinnen in der DDR , kuratiert von Susanne Altmann, in der Kunsthalle Mannheim, 2011.