Wunschbilder war ein partizipatives Projekt mit ca. 30 Geflüchteten aus Syrien, Afghanistan und dem Irak sowie mit anderen Kreativschaffenden. Über einen längeren Zeitraum habe ich mit den teilnehmenden Geflüchteten mit verschiedenen künstlerischen Mitteln (z.B. Zeichnen, Spielen, Tanzen, Malen, Schreiben, Erzählen, Schauspiel) gearbeitet, um sie zu ermutigen, ihre Hoffnungen und Wünsche auszudrücken.
Ausgehend von ihren Erfahrungen als Geflüchtete und der komplizierten Situation, in Deutschland anzukommen, haben sie Bilder geschaffen, die sowohl das darstellen, was sie erlebt haben, als auch das, was sie erleben wollen. Diese Bilder dokumentieren nicht die Realität oder die Wahrheit, sondern markieren einen möglichen Weg. Die so entstandene Bildserie, Wunschbilder, zeigt Konstruiertes, Hypothetisches, Imaginäres und erkennt damit die Fiktion als bedeutende Kulturtechnik an.
Die Teilnehmer Mohamad Alraghban (Damaskus) und Taisir Al Nakib (Mosul) führten bei der Inszenierung der Bilder Regie. Mehrere andere Projektteilnehmer traten vor der Kamera auf.
"Ein junger Mann ist gezwungen worden, nach Deutschland zu kommen. Das wollte er nicht, das war nicht seine Idee. Das kam sehr plötzlich für ihn. Er hat noch nicht viele Erfahrungen im Leben gemacht. Er ist noch nicht selbstständig. Er musste noch nie selber Verantwortung für sein Leben tragen."
Die inszenierten Wunschbilder -Fotografien wurden 2018 im Heidelberger Kunstverein ausgestellt.
2017 haben wir eine Ausstellung in der GEDOK-Galerie in Heidelberg gestaltet – Wunschbilder Zwischenspiel – die sich auf den Arbeitsprozess konzentrierte. Die Bilder, Performances, Gespräche, Lesungen und Musik in diesem ‚Zwischenspiel‘ vermittelten die Arbeitsmethoden im Projekt und boten gleichzeitig einen Einblick in die kulturellen Hintergründe einiger der Geflüchteten.
Projektblog: wunschbilder.wordpress.com
Fotos: Ella Kehrer
Vielen Dank an Clemens Bellut und Christian Buck für ihre großzügige Unterstützung dieses Projekts.
Vielen Dank an all die wunderbaren Menschen, die dieses Projekt möglich gemacht haben, einschließlich der mehr als 30 Geflüchteten, die an unseren Arbeitstreffen teilgenommen und geholfen haben, diese Geschichten zum Leben zu erwecken. Ein ganz besonderes Dankeschön an Mohamad Alraghban und Taisir Al Nakib.