janet grau

durch und durch

durch und durch

Performance, 2008

Die Performance durch und durch die für das Festival WAS IST DAS WERT in Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste, Dresden entwickelt wurde, untersucht das Spannungsfeld zwischen Erinnern und Vergessen, zwischen privatem und öffentlichem Raum und das Wechselspiel zwischen starken Emotionen und formal gestalteten Handlungen.

Zwei Wochen lang fuhren drei Künstlerkollegen und ich im Vorfeld des Theaterfestivals mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch Dresden und hielten uns an verschiedenen öffentlichen Orten wie Straßenbahnhaltestellen, Parks, Museen und Einkaufszentren auf. Wir beschäftigten uns mit zwei Aktivitäten: Wir arbeiteten an unseren eigenen Stickereien und führten ein kontinuierliches Gespräch. Unsere Stickereien zeigten Bilder, die mit persönlichen Verlusten zu tun hatten, während wir uns in unseren Gesprächen mit privaten Gedanken und Erfahrungen auseinandersetzten.

Vor der öffentlichen Aufführung wählten wir Bilder aus, die 'Verlust‘ symbolisierten, und verwandelten sie in Stickmuster. Dieser 'Verlust‘ – ob vergangen oder zu erwarten – wurde zum Material eines sozialen, handwerklichen und künstlerischen Prozesses, der durch die investierte Zeit und Mühe bereichert wurde. Die Gründlichkeit, mit der diese Arbeit durchgeführt wurde, hat unsere Forschung und die Wirkung der Performance vertieft.

Normalerweise werden solche privaten Aktionen nicht nur in der Öffentlichkeit durchgeführt. Unsere gemischte Gruppe aus Männern und Frauen hat den unkonventionellen Charakter der Aufführung noch verstärkt und sie eindeutig inszeniert. Auf diese Weise hat durch und durch die Gültigkeit traditioneller weiblicher Modelle von Gemeinschaftsbildung und Kommunikation durch kollektive Arbeit humorvoll auf die Probe gestellt.

Vielen Dank an meine wunderbaren Kollegin und Kollegen:

Fotos: Thomas Trepte

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